In Folge des andauernden Unwetters in den vergangenen Tagen kam es in den Grenzgebieten zwischen Armenien und Georgien zu schweren Überschwemmungen. Zahlreiche Häuser, Straßen und Brücken im Norden Armeniens und Südosten Georgiens sind überflutet, Infrastruktur zerstört. 


Mehrere Ortschaften in der georgischen Provinz Kwemo Kartli sind derzeit von der Außenwelt abgeschnitten. Am schwierigsten ist die Lage in den Dörfern Marneuli, Tetritskaro, Bolnisi und Dmanisi, wo mehrheitlich Aserbaidschaner leben. Die Regierung hat sämtliche Rettungskräfte und Notfalldienste mobilisiert, um den Betroffenen zu helfen. Nach Regierungsangaben wurden bisher 15 Familien aus den überschwemmten Gebieten evakuiert. Um das Ausmaß der Schäden zu ermitteln, wurde eine Regierungskommissionen eingerichtet. 


In Armenien sind die Provinzen Lori und Tawusch am stärksten betroffen. Ergiebige Niederschläge der letzten Tage lösten das Hochwasser in den Flüssen Debed, Aghstev und Tashir aus. Das wiederum führte zur teilweise Zerstörung der Autobahnen, darunter auch einen Abschnitt der Fernstraße, die Armenien und Georgien verbindet. Beschädigt wurde auch ein Teil der Eisenbahnverbindung, so dass der Eisenbahnverkehr zwischen Armenien und Georgien unterbrochen wurde. Die Regierung spricht von bisher drei Toten, über 230 weitere wurden evakuiert. Armeniens Premier Nikol Paschinjan reiste in das Katastrophengebiet. Auf seine Anweisung wurde ein operatives Hauptquartier unter der Leitung des Ministers für Territorialverwaltung und Infrastruktur Gnel Sanosyan errichtet.


Die Lage dürfte sich weiter verschlimmern. Die Wetterprognose verspricht für die kommenden Tage anhaltende Regenfälle.