Der Premierminister Armeniens Nikol Paschinjan hat keine Absicht, wegen der Situation in Karabach oder anderer Umstände zurückzutreten. Dies berichtete die armenische Zeitung "Hraparak". 


Nach Angaben der Redaktion soll die Entscheidung von Paschinjan im Kreise enger Vertrauter aus der eigenen Partei "Zivilvertrag" gefallen sein: "Am Vortag des 19.September, als Tausende von Bürgerinnen und Bürgern vor dem Regierungsgebäude im Zentrum Jerewans protestierten und den Rücktritt Paschinjans forderten, verbrachte er die ganze Nacht mit seinen Parteifreunden. Er sagte, er werde unter keinen Umständen auf die Macht verzichten und sie um jeden Preis behalten", heißt es im Beitrag von Hrapark. Die Redaktion behauptet außerdem, Armeniens Premier habe vor dem Hintergrund heftiger Proteste in Jerewan "seine Familienmitglieder unter verstärkter Aufsicht in eine Datscha am Sewansee geschickt".


Am 19. September kündigte das aserbaidschanische Verteidigungsministerium den Beginn lokaler Anti-Terror-Maßnahmen in Karabach an. Am nächsten Tag wurde eine Vereinbarung über die Auflösung und vollständige Entwaffnung der Armee von Karabach und den Abzug schwerer Ausrüstung getroffen. Aufgrund der Situation in Karabach gingen Tausende Protestierende am 20. September in der Hauptstadt Jerewan auf die Straße und forderten Paschinjan entweder militärisch in die Geschehnisse in Karabach einzugreifen oder zurückzutreten. Die wütende Masse beschuldigt ihn des Verrats. Paschinjan erklärte, sein Land werde nicht an Kampfhandlungen gegen Aserbaidschan teilnehmen.