Erst gestern berichtete der Kaukasusspiegel unter Berufung auf die Angaben der Online-Publikation "Identifier" über die Aufdeckung eines geheimen Spionagenetzwerks in Aserbaidschan mit Verbindungen zur Botschaft Frankreichs in Baku. Heute erfuhr die Meldung nun ihre offizielle Bestätigung. Damit weitet sich der diplomatische Skandal zwischen Aserbaidschan und Frankreich aus. 


In einem am Vormittag des 26. Dezember abgegebenen Statement erklärte das Außenministerium Aserbaidschans zwei Mitarbeiter der französischen Botschaft zur "persona non grata". Die Botschafterin Anne Bouillon wurde ins Ministeriums einbestellt, wo Sie über die Entscheidung informiert wurde. Die in die Spionage verwickelten Mitarbeiter hätten 48 Stunden Zeit, um das Land zu verlassen. Ihre Aktivitäten würden dem Wiener Übereinkommen vom 18. April 1961 über diplomatische Beziehungen zuwiederlaufen. 


Der französischen Diplomatin wurde eine offizielle Protestnote übergeben. Das beiderseitige Verhältnis zwischen Baku und Paris hat angesichts der offenen Rückendeckung Frankreichs für Armenien (zuletzt durch umfangreiche Waffenlieferungen) nach Ende des zweiten Karabachkrieges im Herbst 2020 seinen historischen Tiefpunkt erreicht.