Seit dem Altertum wird in Georgien "Bedoba", der mystische Feiertag gefeiert. Dieser wird auch als Schicksalstag bezeichnet. Der Name leitet sich Georgischen "Bedi" ab, was "Schicksal" bedeutet. 


Bei Bedoba handelt es sich um ein nicht-religiöses Fest. Es gilt als Teil der georgischen Volkstradition. Den Überlieferungen zufolge wählten die Familien im Vorfeld dieses Tages einen "mekwle", also eine Person, die Wohlstand und Glück in ihr Haus bringen sollte. Bei den Ehrengästen ging es dabei um angesehene Personen, die einen guten Ruf hatten. Das Wichtigste, das man am Schicksalstag haben sollte, sind gute Laune und positive Gedanken.


Bedoba findet in Georgien eigentlich mindestens dreimal im Jahr statt: Am 17. Dezember, dem Gedenktag der heiligen Großmärtyrerin Barbara, dem 2. Januar und dem 15. Januar, am zweiten Tag nach Beginn des neuen Jahres. 


Neben der Tradition des angesehenen Gastes, also mekvle, gilt das Backen von "Schicksalsbrot" eines der wichtigsten Rituale an diesem Feiertag. Das "Brot des Schicksals" wurde in den verschiedenen Teilen Georgiens unterschiedlich gebacken. Im Osten des Landes konnten es süße Kuchen "Nazuki" mit Gewürzen sein, im Süden dagegen das Brot "Somini" (rundes Brot) und "Kadu".


In Samzche-Dschawacheti, auf dem Gebiet des historischen "Mescheti, wird das Brot des Schicksals noch heute auf Bedoba zubereitet. Man glaubt, es soll der Familie Glück bringen. 


Die Kirche steht diesem Feiertag sehr skeptisch gegenüber und weist darauf hin, dass er der christlichen Ethik widerspricht.