Am Donnerstag, dem 16. Februar, fanden die ersten K.-o.-Spiele der Play-off-Runde der UEFA Europa League für die Saison 2023/24 statt. Mit dabei ist unter anderem der aserbaidschanische Rekordmeister "FC Qarabağ Aghdam". In der Auswärtspartie gegen den portugiesischen Verein "SC Sporting Braga" galt das Gastgeberteam als klarer Favorit.


Doch dem Flüchtlingsteam aus Aserbaidschan gelang eine Sensation. Mit einem überzeugenden 4:2 Sieg verschaffte Qarabağ eine aussichtsreiche Ausgangssituation fürs Weiterkommen. Die Gäste gingen mit einem verwandelten Foulelfmeter des Mittelfeldspielers Marko Jankovic in der 21 Minute in die Führung. Kurz vor der Halbzeitpause glich der Braga-Stürmer Simon Banza nach einem Eckstoß aus. Mit einem Doppelpack von Abdalla Zoubir und dem Tor des Brasilianers Juninho gerieten die Gastgeber in die Schockstarre. In der Nachspielzeit verkürzte immerhin der Braga-Kapitän Joao Moutinho den Rückstand per Foulelfmeter. Das Rückspiel findet am 22. Februar in Baku statt.


Unserer Redaktion ist in diesem Zusammenhang die fehlende Berichterstattung in deutschen Medien über dieses Spiel nicht entgangen. Die allgegenwärtige, ja beinahe rassistische anti-Aserbaidschan-Stimmung in Deutschland scheint auch in den Sportredaktionen angekommen zu sein. Im Anschluss an das Play-Off-Spiel "RC Lens" gegen "SC Freiburg" wurden auf RTL die wichtigsten Highlights der Hinrundenpartien ausgestrahlt. Von den insgesamt 8 Begegnungen war für die Sportverantwortlichen bei RTL nur das torreichste Spiel "Braga" gegen "Qarabağ" keiner Reportage wert. Der Triumph einer Mannschaft, die in deutscher Wahrnehmung ein "unbeliebtes Land" vertritt, war für die RTL-Sportredaktoren anscheinend schwer zu ertragen, zumal "Qarabağ" ausgerechnet ein Team aus Portugal schlug, das die 1. FC Union Berlin noch vor wenigen Monaten in der Champions League Gruppenphase eliminiert hatte.