Der armenische Schachgroßmeister Lewon Aronian, der seit Dezember 2021 die USA repräsentiert, sorgt seit gestern für Aufsehen. Am 8. Juni twitterte er: "Ich habe ein Dilemma. Als jemand, der gerne an der Weltmeisterschaft teilnimmt, fühle ich mich nicht sicher, wenn ich nach Baku, Aserbaidschan reise".


Es handelt sich um die kommende FIDE-Weltmeisterschaft, die vom 29. Juli bis 25. August in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku stattfinden soll. Als Armenier fürchte er um seine Sicherheit, begründete Aronian seine Entscheidung.


Es ist nicht das erste Mal, dass Aronian mit bewussten Äußerungen dieser Art versucht, Aserbaidschan in den Augen der Weltöffentlichkeit als ein unsicheres Land für Armenier zu diskreditieren. Dabei verschweigt er die Tatsache, dass er im September 2015 bereits an einem internationalen Schachwettkampf in Baku teilgenommen hat. Seine Sicherheit war damals auf höchster Ebene gewährleistet. Damals hatte er sogar die Gelegenheit, ohne Begleitung durch die Altstadt von Baku zu spazieren. Auch erwähnt er die Europaspiele in Baku 2015 nicht, an denen sich Dutzende armenische Sportler beteiligten und sicher wieder in ihre Heimat zurückkehrten.


Mit dieser billigen Aktion tritt Aronian in Fußstapfen von Henrich Michitarjan, dem Stürmer von Inter Mailand, der im Mai 2019 für Arsenal London auftrat und wegen "Sicherheitsbedenken" auf die Beteiligung im UEFA-Europa-Leaguefinale gegen Chelsea in Baku verzichtet hatte.